Die drei Künstlerinnen Desislava Unger, Daniela Peeta und Claudia-Maria Luenig präsentieren ihre Arbeiten zum Thema Transitional in der Galerie KroArt.
Transitional bewegt sich zwischen zwei Punkten der Annäherung, zwei Realitäten, die sich auf aufeinander zubewegen und neu positionieren.
Für Desislava Unger „ist der Zwischenraum wie ein Zeitintervall zwischen zwei verschiedenen Situationen gedacht. Raum, in dem man sich unerwartet begegnet, ohne Vorbereitung und in diesem Sinne vorurteilslos.“ Sie beabsichtigt für diese Ausstellung ein Objekt im Raum zu erschaffen, das im Raum hängt, aus 4 Wänden besteht die auf begehbarer Höhe angebracht werden. Für die Künstlerin soll es ein behüteter Ort sein, „in sich geschlossen, abgeschottet von der realen Außenwelt.“ Auf den Bildflächen außen und innen sind zwei verschiedene Realitäten abgebildet, zwei Gegensätze wie Architektur / Natur, Tag / Nacht, Harmonisch / Disharmonisch, Naiv / Realistisch.
Was diese Realitäten verbindet, ist der Mensch, der moderne Mensch ist ein Nomade, er trägt sein Zuhause bei sich, ist immer bereit abzureisen. Und für Unger ist die Gegenwart der kürzeste Moment den es gibt und er durch nichts oder durch keinerlei Beobachtung verlängert werden kann.
Für die Künstlerin Daniela Peeta ist der Zwischenraum wie ein Zeitintervall zwischen zwei verschiedenen Situationen gedacht. Raum, in dem man sich unerwartet begegnet, ohne Vorbereitung und in diesem Sinne vorurteilslos.
„Für mich als Künstlerin ist der Zwischenraum immer mit zwei sich kreuzenden Zuständen verbunden. Einer davon ist meine Lebenssituation als Künstlerin, lebend zwischen zwei Ländern (Bulgarien und Österreich) und den zweiten als Schaffende, die Zwischenräume und Fiktionen darstellt. Meine Idee für dieses Projekt ist mit meinen ständigen Reisen (Fahrten) zwischen Bulgarien und Österreich verbunden. Das ist für mich ein Zwischenraum.“
Peeva´s Projekt besteht aus drei Komponenten – Video, Digitaldruck auf Plexiglas und einer Serie von drei Graphiken. Ein schwarz-weiss Video einer Reise, ihrer beständigen Reise von Bulgarien nach Wien und zurück, zeigt Bewegungen eines bestimmten Augenblickes, der durch einen fließenden Übergang eine gewisse Desorientierung erzeugt. Unterstützt von 2 weiteren Arbeiten, einem Digitaldruck und einer Grafikserie, wird dieses Projekt von der digitalen Ebene zurück auf die analoge geführt. „Das ist ein Zeitintervall, das deine Vergangenheit und Zukunft verbindet, eine unbedeutende Episode von deinem ansonsten so gut organisierten und programmierten Leben“,
In Claudia-Maria Luenig´s Arbeiten wird auch eine Art Zwischenraum, ein Raum zwischen zwei Referenzpunkten, thematisiert. Eine Beschäftigung mit der zweiten Haut und Körperhüllen zieht sich durch ihre Arbeiten, sowohl durch die Zeichnungen als auch Objekte und Installationen.
“Die Haut markiert eben nicht nur eine tatsächliche, sondern auch eine symbolische hochbesetzte Grenze, die kulturellen und historischen Wandlungen unterworfen ist.”
(Claudia Benthien, Haut- Literaturgeschichte, Körperbilder, Grenzdiskurse, Rowohlt, 2001)
Die Objekte Leibhäuser zum Beispiel, demonstrieren ein langsamen Übergang vom Körper zum Haus, zum Haus des Leibes, als Grenzmarkierung zwischen Intimität und Öffentlichkeit. In den Leibhäusern wird die Haut zu einer Wand, einer undurchlässigen Grenze zwischen dem Ich und der Welt draussen.
Der Zustand des organischen und beweglichen bezieht sich auf die gehäkelte Form, der des statischen und unbeweglichen auf die geschweissten Häuserformen. Doch die Leibhäuser reflektieren dies entgegen der beschriebenen Folge. Die gehäkelte Form ist aufgrund des Materials und der eng gehäkelten Maschigkeit starr und fest. Die Drahtformen symbolisieren Leichtigkeit, Durchlässigkeit und Transparenz.
Für „…“ beabsichtigt die Künstlerin eine installative geknotete Skulptur zu kreieren, aus dünnem Eisendraht mit Endfäden die angeschnitten herausstehen. Diese wird durchs Fenster von draußen einsichtig sein, ebenso auch im Inneren zugänglich sein. Einem Trichter gleich öffnet sich die Form dem Körper, erlaubt einen mentalen als auch physischen Einstieg, die Form als zweite Haut erstellt einen Zwischenraum den wir visuell auch mit dem Auge verlängern. Am Ende des trichterförmigen Objektes sieht man in einem 4 min Video eine endlose Horizontlinie mit entlanglaufendem Text, die fast statisch anmutet.