Claudia-Maria Luenig wird über einen Zeitraum von einem Monat den Raum in eine lebendige und sich bewegende Zeichnung verwandeln. Aus dem Nichts heraus entwickeln sich Linien, die der Wand entlang wandern und sich vom Papier ausbreiten. Die Linien und die gezeichneten Formen entwickeln sich miteinander und auseinander, sie orientieren sich am Körper der Künstlerin, ziehen sich in den Raum. Mittels hauchdünner Fäden werden die Linien vom Papier an die Wand geleitet, gezogen, geworfen und befestigt. Diese Erweiterung wird in die Zeichnung integriert, aber auch isoliert und separat gesetzt, dadurch entwickelt sich der umfassende Prozess des Zeichnens an die Wand – Aus dem Nichts an die Wand.
Claudia-Maria Luenig interessiert der Raum zwischen dem Selbst und dem Anderen als fragile Schnittstelle von Individuum und sozialer Welt. Sie orientiert sich dabei am (eigenen) Körper, dessen Anwesenheit die Grundlage jeder Existenz ist. Aber: Wo bin ich, wenn ich nicht hier bin?